"Sektorengrenze Oberbaumbrücke. 1960"
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Bild 1: Die Oberbaumbrücke verbindet die Bezirke Friedrichshain (Ost) und Kreuzberg (West). Seit dem 18. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle eine Brücke, die eine Zollgrenze der Stadt markierte und durch einen im Wasser schwimmenden Baum verschlossen werden konnte. Die Form der 1894-1902 erbauten Klinkerbrücke sollte deshalb gezielt an ein Stadttor mit dazugehörigen Türmen erinnern. 1945 wurde sie - wie fast sämtliche Berliner Spreebrücken - auf Befehl Hitlers gesprengt und nach Kriegsende lediglich provisorisch instandgesetzt. Nach dem Mauerbau wurden auch an dieser Stelle der Spree Flüchtlinge, die zum Kreuzberger Ufer schwimmen wollten, erschossen. In den sechziger Jahren Grenzübergang für in den Westen entlassene politische Häftlinge aus der DDR, diente sie ab 1972 auch dem Besucherverkehr zwischen Ost- und West-Berlin. Sie verfiel jedoch zusehends; wegen Einsturzgefahr trug man die beiden Türme in den siebziger Jahren ab. Als diese bei der Renovierung in den 1990er Jahren wiedererstanden, wurde in eine der Kugeln auf ihren Spitzen eine "Grußbotschaft an zukünftige Generationen" eingelassen. Diese enthält den Wunsch, dass die Brücke "... nicht erneut sinnlos von Menschenhand zerstört wird ... und auf lange, lange Sicht als verbindendes Band den Menschen dienen kann".